Ecclestone stellt digitales Formel-1-Fernsehen ein (F1Total.com) - Einer der Träume von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat sich als nicht realisierbar herausgestellt: Die Formel 1 in bester digitaler Bildqualität und auf sechs verschiedenen Kanälen wird es ab der kommenden Formel-1-Saison aus den Händen der 'Formula One Management' (FOM) nicht mehr geben. Die FOM gab am Freitag in einer Pressemitteilung die Einstellung des digitalen Fernsehens bekannt: "Wir haben allen unseren Sendepartnern mitgeteilt, dass die FOM nicht länger einen separaten digitalen Pay-per-View-Service anbietet", wird Bernie Ecclestone zitiert. "Über die letzten sechs Jahre hinweg haben wir eine sehr ausgeklügelte externe Übertragungstechnik entwickelt und haben nun vor, diese Ressourcen zu nutzen, um den kostenlosen Sendeanstalten das bestmöglichste Live-Bild übermitteln zu können." Vom dem Aus des digitalen Sendeangebotes der FOM sind die Pay-TV-Sender direkt betroffen. In Frankreich ist dies 'Canal Plus', in Italien 'Tele+ Digital', in Deutschland 'Premiere' und in Großbritannien 'BSkyB', wo man erst in der vergangenen Saison den Sendebetrieb aufgenommen hatte. Fans wollten nicht bezahlen Das von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone im Jahr 1996 gestartete Projekt muss eingestellt werden, da es nicht profitabel ist. Die gebotenen Leistungen sind ohne Frage überzeugend, aber dennoch waren die meisten Fans nicht bereit, für die Übertragung von Formel-1-Rennen Geld zu bezahlen: "Ich verstehe nicht, dass die Leute für etwas, nachdem sie verlangt haben, nicht bezahlen wollen", wird der 72-Jährige vom 'Guardian' zitiert. "Das Problem besteht nicht nur in Großbritannien sondern weltweit. Es ist ziemlich unglaublich, dass das Bezahlfernsehen nicht funktioniert. Es hat einfach nicht funktioniert und das verblüfft mich." Den Transport und den Aufbau des technisch hoch gezüchteten Sendekomplexes, sowie dessen Betrieb konnte Bernie Ecclestone nie refinanzieren. Und auch die Partner Bernie Ecclestones mussten bald eingestehen, dass das Bezahl-Fernsehen in Bezug auf die Formel 1 nicht wie gewünscht funktioniert. Der deutsche Pay-TV-Sender 'Premiere' wäre an den Kosten der Formel 1 fast erstickt und musste den Produktionsaufwand im Zuge der Insolvenz der Kirch-Gruppe im Verlauf der Saison zuletzt drastisch reduzieren. Bessere Bilder für 'RTL' und Co. Nicht alles, was Bernie Ecclestone anfasst, wird eben zu Gold. Für sechs verschiedene Kanäle, die alle Formel-1-Sessions werbefrei übertragen, war nicht jeder bereit, ein kleines Vermögen auf den Tisch zu blättern. Freuen können sich nun die Zuschauer von 'RTL' und Co. Die Übertragungen werden deutlich besser werden, denn die bisher von den lokalen Fernsehanstalten produzierten Übertragungen wurden nicht mit einem solchen Aufwand betrieben wie jene des "Bernie-TV". Durch attraktivere Bilder soll das Interesse an der Formel 1 wieder zunehmen und damit auch mehr Sponsoren angelockt werden. 'Premiere' arbeitet an neuem Sendekonzept Das Aus für die digitalen Fernsehbilder - beispielsweise bei 'Premiere' ist trotz der Bekanntgabe der FOM noch keine beschlossene Sache. Derzeit befindet man sich in "konstruktiven Verhandlungen mit Bernie Ecclestone", um nach Möglichkeit die Formel 1 "in bisheriger Form" auch in der kommenden Saison anbieten zu können. "Ob dann letztendlich vielleicht ein oder zwei Kanäle wegfallen, das vermag im Moment noch niemand zu sagen. Die digitalen Bilder wird es ja weiterhin geben, sie werden durch die FOM nur nicht mehr geliefert", so ein Sprecher des Unternehmens gegenüber 'F1Total.com'. Zurzeit wird hinter den Kulissen intensiv an einer Lösung gearbeitet, die es 'Premiere' ermöglichen soll, auch in der kommenden Saison die Formel 1 in digitaler Form mit verschiedenen Kanälen anbieten zu können. Momentan stehe es noch "in den Sternen", wer als neuer Bilderlieferant auftreten könne. Bis man zu einem Entschluss gekommen ist, wolle man sich nicht an öffentlichen Spekulationen beteiligen. Ob 'Premiere' sich höhere Produktionskosten leisten kann oder sogar muss, um das Überleben zu sichern, sei "Gegenstand der Verhandlungen". Quelle: http://www.f1total.com/news/02112208.shtml www.dxandy.de